Agendaverein kritisiert den Beschluss
zur Bebauung der Sportanlage Rheingoldstraße
und fordert niedrigere Bebauungsdichte

  • Bebauung des Sportplatzes an der Rheingoldstraße wird das Stadtteilklima verschlechtern
  • Für die Bebauung ist ein klimaverträgliches und autoarmes Wohnkonzept gefordert
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Die Kommunalpolitiker werden aufgefordert, ihren Reden von Umwelt- und Klimaschutz auch Taten folgen zu lassen
  • Wohnungsnachfrage kann nicht alleiniges Entscheidungskriterium für weiteres Bauen im Stadtteil sein, da laut Klimagutachten die Grenze der klimaneutralen Nachverdichtung erreicht ist.

Sportplatz-Rheingoldstrasse-KarteDie Lokale Agenda 21 MA-Neckarau bedauert, dass der Bezirksbeirat und der Ausschuss für Umwelt und Technik des Stadtrats der Verwaltung die Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens für den Sportplatz an der Rheingoldstraße empfohlen haben.

„Die Lokale Agenda 21 findet die Bebauung falsch. Wir befürchten negative Auswirkungen auf das Stadtteilklima, insbesondere im näheren Wohnumfeld, und damit auf die Lebensqualität und die Attraktivität des Stadtteils“, erläutert der Vorsitzende Dieter Netter die Haltung des Vereins.
Die Belastungen für Umwelt, Klima und die Menschen ergeben sich dabei laut der Lokalen Agenda nicht nur aus der alleinigen Bebauung der Fläche eines Sportplatzes. Das Zusammenwirken einzelner Maßnahmen in der Vergangenheit und mit sehr großer Wahrscheinlichkeit auch solcher in der Zukunft, würden nach Meinung des Vereins zu den negativen Auswirkungen führen.

Trotz aller politischen Sonntagsreden, in denen Umwelt- und Klimaschutz stets eine hohe Priorität eingeräumt werde, gäbe in der Praxis im konkreten Einzelfall immer die letzte Ausnahme. Dabei wird behauptet, und wenn es sein muss mit der falschen Interpretation von Gutachten zu unterlegen versucht, dass die erwarteten negativen Auswirkungen gerade noch hinnehmbar seien. Erlaubt wurden und werden so Eingriffe in die Natur, zusätzlicher Flächenverbrauch, zusätzliche Emissionen und zunehmender Verkehr. Die politischen Akteure sind scheinbar nicht gewillt und in der Lage dieses Verhalten zu ändern bevor die negativen Auswirkungen für jeden sichtbar und spürbar werden. Allerdings ist es, wenn das geschieht, für ein Umlenken zu spät. Öffentliche Statements von Kommunalpolitikern dahingehend, dass bei Wohnungsnachfrage ohne entsprechende Angebote gebaut werden müsse, zeigen, dass Umwelt- und Klimaschutz nur eine nachrangige Rolle spielen.

Da nun die Bebauung empfohlen wird fordert die Lokale Agenda 21 den Stadtrat und die Verwaltung auf, wenigstens mit der Größe und Art der Bebauung die negativen Auswirkungen so gering wie möglich zu halten.
Angeregt wird eine massive Reduzierung der geplanten Anzahl der Häuser und damit des Flächenverbrauchs. Dabei solle über die Anregung aus der öffentlichen Bezirksbeiratssitzung im September nachgedacht werden, auf die Bebauung direkt an der Rheingoldstraße zu verzichten und den Schutz vor Verkehrslärm in anderer Form herzustellen.