- Hohe Lebensqualität in Neckarau und im Niederfeld sichern
- unversiegelte Grünflächen erhalten
- Bebauung des Sportplatzes an der Rheingoldstraße verschlechtert das Mikroklima
- Mehr Transparenz bei Planungen und Entscheidungen der Stadtverwaltung
Seit einiger Zeit ist die Bebauung der Sportanlage an der Rheingoldstraße im Gespräch. Angestoßen wurde die Diskussion von der Stadtverwaltung, die meint an der Rheingoldstraße auf der Suche nach attraktiven Bauplätzen, fündig geworden zu sein. Die Stadt möchte das Gelände vermarkten und stellte Neckarauer Sportvereinen einen Teil der erlösten Einnahmen als Zuschüsse für die Gestaltung ihrer Sportplätze in Aussicht.
Mit dem Versprechen an die Vereine spielt die Verwaltung Neckarauer Sportvereine gegen die Freunde der vorhandenen Sportfläche aus, welche diese als Grünfläche erhalten wollen. „Als Lokale Agenda 21 Neckarau stellen wir fest, dass ein Zuschuss an Sportvereine nichts mit der Bebauung einer Grünanlage zu tun hat, die zudem im Flächennutzungsplan durch Beschluss des Stadtrats auch nicht als Baugebiet vorgesehen war“ kommentiert der Vorsitzende der Lokalen Agenda Neckarau, Dieter Netter.
Die Kommune sollte Klima- und Umweltschutz und Lebensqualität nicht gegen Bauinteressen und die Förderung von Vereinen abwiegen. In Zeiten des Klimawandels ist Klimaschutz nicht aufrechenbar, zudem in Neckarau mit der massiven Bebauung rund um das ehemalige Lanz-Krankenhaus in der Feldbergstraße gerade schon eine klimapolitische Sünde begangen wird. Jetzt muss Schluss sein, zumal auch das Klimagutachten zum Schluss kommt, dass die Bebauung Auswirkungen haben werde.
Mit jedem neuen Bauvorhaben allerdings kommen die Gutachter seltsamerweise aber auch immer zum Ergebnis, dass dieses eine Mal noch ginge, erst dann müsse Schluss sein. So hangelt die Stadt sich zu Lasten der BewohnerInnen von einem Ausnahmeprojekt zum nächsten und der Stadtrat macht dieses Spiel mit.
Der Bebauungswunsch an der Rheingoldstraße ist auch abzulehnen, weil im Niederfeld schon in der Vergangenheit, mit allen negativen Konsequenzen für den Stadtteil, dichter bebaut wurde, als es der Bebauungsplan vorsah. Vor allem für die dadurch verursachten Verkehrsprobleme gibt es bis heute keine gute Lösung. Die durch Bebauung induzierten Verkehre sind übrigens so lange ebenfalls klimaschädlich, solange die meisten Menschen ihre Wege mit Kraftfahrzeugen zurücklegen.
Zu verstehen ist der Plan zur Bebauung auch vor dem Hintergrund der verfügbaren Konversionsflächen nicht. Ein ganzer Stadtteil soll auf Benjamin Franklin Village entstehen, Turley entwickelt sich zu einem Baugebiet für die verschiedensten Wohnformen und auch Hammonds und Spinelli sollten nicht vergessen werden. Die Konversionsflächen schnell zu entwickeln ist das Gebot der Stunde und eben nicht, Grünflächen in schon dicht bebauten Gebieten zu versiegeln.
Immer und überall wird von Grünzügen gesprochen und wie wichtig diese fürs Klima und für den Biotopverbund seien. „Der Rheingoldsportplatz wird wohl nicht für das gesamte Stadtklima ausschlaggebend sein, doch für den Stadtteil Neckarau und die Lebensqualität hier schon“, kommentiert Dieter Netter die Auswirkungen auf den Stadtteil.