Seit 2003 im Stadtbezirk aktiv für nachhaltige Mobilität!
Bürgerstadtplan Stadtbezirk Neckarau – Neue Ausgabe 2018
Liegt seit August 2018 an verschiedenen Stellen in Neckarau aus.
Verbesserungen für Fußverkehr
Zu Fuß gehen ist die einfachste Form der Fortbewegung, flexibel und besonderes stadtverträglich. So benötigen Fußgänger wenig Platz, es muss kein Fahrzeug abgestellt werden und Fußgänger sorgen für ein lebendiges Stadtbild.
Verbesserung: Bordsteinabsenkungen
Hohe Bordsteine sind ein Hindernis für Menschen, die in ihrer Mobilität auf Füßen eingeschränkt sind, z. B. Menschen mit Rollstühlen oder Rolllatoren. Auch das Mitführen von Kinderwägen oder die Nutzung von Gehwegen für radfahrende Kinder bis 10 Jahren (Pflicht bis 8 Jahren) ist bei hohen Bordsteinen. Deshalb werden in Mannheim seit vielen Jahren bei Straßenneu- oder umbauten Bordsteine in Kreuzungsbereichen abgesenkt. In Neckarau wurden auf Initiativen des Bezirksbeirates, des Verkehrsforum Neckaraus und von anderen auch an besonderen Stellen einige Bordsteine auf 3 cm Bordsteinhöhe abgesenkt. Wünschenswert wäre aus Sicht des Verkehrsforums auch eine Absenkung auf 0 cm, wie ein Beispiel aus Ludwigsburg zeigt. Etwaigen Bedenken von Blindenverbänden kann durch Riffelsteinen begegnet werden, die ein Ertasten der nun nicht mehr abgesetzten Fahrbahnbegrenzung ermöglicht.
Verbesserung: Einschränkung des Gehwegparkens
Das Parken auf Gehwegen ist laut Straßenverkehrsordnung grundsätzlich verboten, das gilt auch für das „halb-halb“-Gehwegparken. In Mannheim wird großzügiger als in anderen Städten das Gehwegparken „halb-halb“ oft geduldet. Dies wird mit dem hohen Parkraumdruck begründet, der in engen Stadtteilen wie Neckarau vorhanden sei. Zweifellos sind die jahrhundertealte Straßen im Kernort von Neckarau und insbesondere im Kappesgebiet nicht für die Massen-Motorisierung seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts ausgelegt. Doch darf geduldet werden, dass private Pkw so auf öffentlichem Grund geparkt werden, dass nicht mal Mindest-Gehwegbreiten von 1 m übrig bleiben und Fußgänger auf die Fahrbahn ausweichen müssen? Viele Kreuzungen sind an den Ecken auch so zugeparkt, dass die Sichtbeziehungen zwischen Autofahrern und Fußgänger fehlen, die für ein sicheres Überqueren von Straßen erforderlich sind. Leider hat sich gezeigt, dass reine Markierungen zur Freihaltung wichtiger Stellen nicht beachtet werden. Dann müssen teuere Pfosten für das Freihalten der Gehwege sorgen. Eine günstigere Möglichkeit bei engen Gehwegen wären reflektierende Aufsteller auf den Bordsteinen wie in dem abgebildeten Beispiel.
Verbesserungen für den Radverkehr
Das Fahrrad gilt als das stadtverträglichste Verkehrsmittel, da Radwege und das Abstellen von Rädern relativ wenig Platz benötigen. Das Rad kombiniert in idealer Weise individuelle Mobilität mit eigener körperlicher Bewegung – und das ohne lokale Schadstoffe und ohne global wirkende CO2-Emissionen. Karl Drais hat 1817 mit bei der Erstfahrt auf seinem Laufrad zwischen Mannheim und Rheinau den Weg für das moderne Fahrrad bereitet, doch hat Mannheim lange das Fahrrad wenig beachtet. Doch seit einigen Jahren hat sich einiges an Verbesserungen für den Radverkehr getan. Die flache Stadt hat aber noch enormes Potenzial für mehr Radverkehr, das es in den nächsten Jahre für mehr Lebensqualität und auch Klimaschutz zu heben gilt. Dies gilt auch für Neckarau, wo schon viele Verbesserungen haben erreicht werden können, es aber auch noch einige Baustellen gibt.
Verbesserung: Neue Beschilderung des Kreisverkehrs bei der Rheingoldhalle
Verbesserung: Radwegweiser in Neckarau
Verbesserung: Änderung Umlaufgitter zwischen Feldbergstraße und Hans-Sachs-Ring
Zwischen dem Niederfeld mit Tannhäuserring/Hans-Sachs-Ring und der Feldbergstraße gibt es eine wichtige Fuß-/Radverbindung über die Sonnige Au, die häufig auch von Schülern zum Mollgymnasium frequentiert wird. Kleine Verbesserung – große Wirkung.
Verbesserungen ÖPNV
S-Bahn-Haltepunkt Mannheim Maimarkt-Arena seit Dezember 2011.
CarSharing – weniger Autos in den Straßen des Stadtbezirks
CarSharing in Neckarau.
Verkehrsforum Neckarau – ein kleines Porträt
Seit dem Sommer 2003 arbeiten im Verkehrsforum Neckarau Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC), der lokalen Agenda 21 MA-Neckarau, des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) und Neckarauer BürgerInnen zusammen an der Verbesserung der Verkehrssituation in Neckarau. Das Forum gründete sich auf Bestreben der Ortsgruppe des VCD in Neckarau, der auch einlädt und die Öffentlichkeitsarbeit übernommen hat. Die Treffen des Verkehrsforums sind öffentlich und die Mitarbeit von Neckarauer BürgerInnen und der im Stadtteil existierenden gesellschaftlichen Gruppierungen im Forum ist sehr erwünscht.
Die Akteure wollen im Stadtteil den sogenannten Umweltverbund fördern. Das heißt, das zu Fuß Gehen, das Radfahren und die Nutzung von Bussen und Bahnen wird unterstützt, ohne dass Autofahren verteufelt wird. Die Förderung des Umweltverbundes erfolgt mit Aufklärung der Bevölkerung per Öffentlichkeitsarbeit, mit Projekten und mittels Gesprächen mit gesellschaftlich wichtigen Gruppen im Stadtteil und Entscheidungsträgern. Das Forum sucht auch den Schulterschluss zur Stadtverwaltung.
Der Verkehrsentwicklungsplan (VEP) für den Stadtteil Neckarau wurde von uns über mehrere Jahre kritisch und konstruktiv begleitet. Am 12.07 2005 wurde er nach sechs Jahren im Gemeinderat Mannheim/Ausschuß für Umwelt und Technik (AUT) einstimmig beschlossen (Beschluß-Vorlage Nr. 223/2005). Mittels dieser städtischen Planung sollen im Stadtteil die Verkehre neu geordnet werden. Damit wird für die nächsten Jahre festgelegt, wie und wo im Stadtteil in Verkehrsinfrastruktur investiert wird (Beispiele: Neckarauer Marktplatz, Schulstraße, Morchfeldunterführung) und wo Verkehr anders organisiert wird, zum Beispiel Parkraumbewirtschaftung im Zentrum von Neckarau.
Darüber hinaus wird sich das Verkehrsforum auch allen anderen relevanten Verkehrsthemen in Neckarau annehmen. Beispiele dafür wären die Forderung nach einer schnellen Einführung der S-Bahn in Nord-Süd Richtung und Aktionen zur Förderung der Verkehrssicherheit von Kindern auf dem Weg zum Kindergarten und zur Schule und vieles andere mehr.
Kontakt:
Markus Rebmann, Telefon (0621) 8547540, E-Mail: verkehrsforum-neckarau@web.de
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